Der E-Locus legt fest , ob Eumelanin oder Phäomelanin hergestellt wird, das Agouti-Gen (A-Locus), definiert, wie viel Eumelanin produziert und wie es verteilt wird. Diese Grundfarben werden von den Extension- und Agouti-Genen reguliert. Das Agouti-Gen (A-Locus) steuert die Verteilung des schwarzen Pigments. Die Pigmente können gleichmäßig über den Körper verteilt oder an Punkten am Körper konzentriert sein, z. B. Mähne, Schweif, Innenseite der Ohren. Das Agouti-Gen hat keine Auswirkungen auf Pferde, die homozygot ee für das Extension-Gen sind, da für die Agouti Farbe, schwarzes Pigment vorhanden sein muss. Der Test auf die Fellfarbe Rappe (Agouti, P907) untersucht eine genetische Variante im Agouti-Gen. Im Agouti-Gen können zwei Varianten gefunden werden. Das dominante A-Allel begrenzt die dunkle Pigmentierung auf Schweif, Mähne und Innenseite der Ohren (z. B. bei Braunen oder Buckskins), während das rezessive a-Allel die Verteilung des dunklen Pigments über den ganzen Körper bewirkt. Nur wenn das rezessive a-Allel reinerbig (homozygot) vorliegt, ist das Tier in Abwesenheit weiterer modifizierender Faktoren und unter Vernachlässigung eventueller Blessen vollständig schwarz. Ist zumindest ein A-Allel zugegen, wird das schwarze Pigment auf Mähne, Schweif und Innenseite der Ohren konzentriert. Alle Pferde tragen die genetische Veranlagung, welche die Verteilung des dunklen Pigments steuert, allerdings ist dieses nicht immer äußerlich erkennbar.
Beim Test auf die Agouti-Färbung können die folgenden Ergebnisse gefunden werden, welche auf Grund der bekannten Wechselwirkung zwischen den Loci gemeinsam mit den möglichen Ergebnissen für den Test zur Fuchs-Färbung dargestellt sind:
Ergebnis Agouti |
Ergebnis Fuchs |
Fellfarbe |
Beschreibung |
---|---|---|---|
a/a |
E/E oder E/e |
Schwarz |
Nur das rezessive a-Allel wurde gefunden. Das dunkle Pigment ist gleichmäßig über den ganzen Körper verteilt. Das Pferd ist ein Rappe, sofern keine anderen modifizierenden Faktoren die Farbe beeinflussen. Das Pferd kann nur das a-Allel an seine Nachkommen vererben. |
a/a |
e/e |
Fuchs |
Nur das rezessive a-Allel wurde gefunden. Das dunkle Pigment ist gleichmäßig über den ganzen Körper verteilt. Da das Pferd auf Grund des e/e-Genotyps nur Phäomelanin bilden kann, ist das Tier phänotypisch ein Fuchs, sofern keine anderen modifizierenden Faktoren die Farbe beeinflussen. Das Pferd kann nur das a-Allel an seine Nachkommen vererben. |
A/a |
E/E oder E/e |
Braun |
Das Pferd ist mischerbig für den A-Locus. Das schwarze Pigment ist auf Mähne, Schweif und Ohren konzentriert. Sofern keine anderen modifizierenden Faktoren die Farbe beeinflussen, ist das Tier ein Brauner. Das Pferd kann sowohl das A- als auch das a-Allel an seine Nachkommen vererben. |
A/a |
e/e |
Fuchs |
Das Pferd ist mischerbig für den A-Locus. Das schwarze Pigment ist auf Mähne, Schweif und Ohren konzentriert. Da das Pferd auf Grund des e/e-Genotyps nur Phäomelanin bilden kann, ist das Tier phänotypisch ein Fuchs, sofern keine anderen modifizierenden Faktoren die Farbe beeinflussen. Das Pferd kann sowohl das A- als auch das a-Allel an seine Nachkommen vererben. |
A/A |
E/E oder E/e |
Braun |
Nur das dominante A-Allel wurde gefunden. Das schwarze Pigment ist auf Mähne, Schweif und Ohren konzentriert. Sofern keine anderen modifizierenden Faktoren die Farbe beeinflussen, ist das Tier ein Brauner. Somit können keine Rapp-Fohlen aus Anpaarungen mit diesem Pferd fallen. |
A/A |
e/e |
Fuchs |
Nur das dominante A-Allel wurde gefunden. Das schwarze Pigment ist auf Mähne, Schweif und Ohren konzentriert. Da das Pferd auf Grund des e/e-Genotyps nur Phäomelanin bilden kann, ist das Tier phänotypisch ein Fuchs, sofern keine anderen modifizierenden Faktoren die Farbe beeinflussen. Somit können keine Rapp-Fohlen aus Anpaarungen mit diesem Pferd fallen. |